"Der südwestliche Hunsrück gehört zu den Landschaften Deutschlands, die als Erholungs- und Wandergebiet erst in den letzten Jahrzehnten entdeckt wurden. Auch die naturwissenschaftliche Heimatforschung steckt in einigen Bereichen noch in den Anfängen.
Lange Zeit galt das Gebiet, das wegen seiner strategischen Bedeutung als Aufmarschgebiet gegen Frankreich wirtschaftlich vernachlässigt wurde, als rückständig. Tatsächlich herrschte bis weit in unser Jahrhundert hinein eine Armut, die wir uns heute kaum noch vorstellen können. Miserable Verkehrswege, geringe Besiedlungsdichte und das Fehlen nennenswerter Industrie bewahrten andererseits die Landschaft weitgehend vor all den Umweltschäden, die der wirtschaftliche Fortschritt in den dichter besiedelten Räumen mit sich brachte.
Staatliche Förderungsmaßnahmen und örtliche Initiativen verbesserten nach dem Zweiten Weltkrieg die Infrastruktur des südwestlichen Hunsrücks ganz erheblich. Man erkannte den Erholungswert der weitgehend intakten Landschaft und wandte für die Förderung des Fremdenverkehrs erhebliche Mittel auf.
Obwohl herausragende landschaftliche Attraktionen wie Seen, Schluchten, Felsmassive und Wasserfälle fehlen bzw. nur spärlich vorhanden sind, fand das waldreiche Gebiet in den letzten Jahren viele Liebhaber, die hier Erholung in der Stille suchen. Der naturkundlich interessierte Wanderer findet viele kleinere Besonderheiten, die sich dem Blick nicht aufdrängen, sondern gesucht und entdeckt werden müssen. Das Heft soll zu solchen Entdeckungen Anregungen und Hilfen bieten.
Im Zuge eines oft übereilten Bestrebens nach immer weiterer "Erschließung" der Landschaft drohen auch im südwestlichen Hunsrück zunehmend Gefahren. Die Jagd nach dem immer kostbarer werdenden Rohstoff Wasser hat so manchen munteren Bergbach in ein dürftiges Rinnsal verwandelt; ehrgeizige wasserwirtschaftliche Pläne im Saarland werden etliche Täter unter Stauseen verschwinden lassen; wegen ihres schwankenden Wasserstandes werden diese kaum zur Verschönerung des Landschaftsbildes beitragen können. Mäandrierende Wiesenbäche wurden begradigt, Talwiesen aufgeforstet, Feuchtbiotope durch Erdaufschüttungen vernichtet. Wochenendhäuser, mit oder ohne Genehmigung einzeln oder in Gruppen errichtet, trugen zur Zersiedlung besonders reizvoller Landschaftsteile bei. Neue Fernstraßen und Autobahnen und der Ausbau vorhandener Straßen verbesserten zwar den Zugang zum südwestlichen Hunsrücks ganz erheblich, rissen aber auch unübersehbare Wunden. Die Einbindung in die Landschaft durch die Art der Linienführung, die Gestaltung der Böschung usw. ist keineswegs optimal.
Es bedarf des Engagements aller Kenner und Liebhaber des südwestlichen Hunsrücks, um auch hier einer zunehmenden Belastung des landschaftsökologischen Gefüges Einhalt zu gebieten."
Quelle: Hans Reichert und Johannes Stets: Der südwestliche Hunsrück – Hochwald und Idarwald, in Rheinische Landschaften, 1. Auflage 1980, Heft Nr. 17
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31.12.1980
16.01.2019
Rheinische Landschaften
1980-01-01
17
3-88094-325-7
aufgrund der Rechte des geistigen Eigentums
Keine
Deutsch
Deutsch
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