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Beschreibung

Diese Bachelorarbeit befasst sich mit Methoden zur Nahrungsanalyse des Rothirsches im Nationalpark Schwarzwald. Dieser spielt als größtes dort vorkommendes Wildtier eine wichtige Rolle im Ökosystem und seine Erforschung und Regulierung ist eine Hauptaufgabe des Wildtiermanagements. Der Rothirsch ist sehr anpassungsfähig und kann eine Vielzahl an Nahrungsquellen für sich nutzen. Dies ermöglicht es ihm in den unterschiedlichsten Lebensräumen zu existieren. Bestehende Untersuchungen zum Nahrungsspektrum sind aufgrund von Unterschieden im Lebensraum nicht übertragbar.

Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurden Panseninhalts- und Kotproben von November bis Januar 2019/20 verwendet. Diese stammen von im Rahmen der Wildtierregulierung erlegten Tieren. Beide Probenarten wurden mittels DNA-Sequenzierung auf ihre Bestandteile untersucht. Das genetische Verfahren erwies dabei seine hohe Effektivität beim Nachweis von Pflanzenarten/Gattungen.

Die DNA-Sequenzierung der Panseninhalte erbrachte eine signifikant höhere Anzahl erkannter Arten/Gattungen je Probe als die DNA-Sequenzierung der Kotproben. Die Panseninhalte wurden zusätzlich makroskopisch ausgewertet und die Volumenanteile geschätzt.

Die Untersuchungen ergaben, dass das Nahrungsspektrum Zwergsträucher, Gräser, Kräuter und Koniferen umfasst. Die Art Vaccinium myrtillus (Heidelbeere) kommt bei allen Methoden am häufigsten vor. Die quantitativen Bewertungen weisen übereinstimmend auf eine dominierende Rolle der Zwergsträucher (insbesondere Vaccinium mytrillus) bei der
Ernährung im Untersuchungszeitraum hin. Die Anzahl der genetisch bestimmten Einzelsequenzen und die Volumenschätzung zeigen eine positive Korrelation. Diese spricht dafür, dass über die Anzahl der bestimmten Einzelsequenzen vorsichtige Rückschlüsse auf die quantitative Zusammensetzung der Äsung möglich sind. Die einzelnen Methoden werden mit ihren Vor- und Nachteilen ausführlich dargestellt und ein Ausblick auf ihr Potential für weitere Forschung wird gegeben.

Übergeordnete Objekte

Beendete Forschungsprojekte


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