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Beschreibung

Die Ansprüche an Nationalparks sind vielfältig. Beim Versuch, diesen unterschiedlichen Ansprüchen durch gewisse Maßnahmen gerecht zu werden, treten immer wieder Zielkonflikte auf, da solche Maßnahmen dem prioritären Ziel der ungestörten Abläufe naturdynamischer Prozesse entgegenstehen. Nicht in allen Fällen können die vom Menschen unbeeinflussten Gesetzmäßigkeiten der Natur-vorgänge gewährleistet werden. Die Durchführung von Managementmaßnahmen in Nationalparks sind häufig äußerst umstritten und von leidenschaftlichen Auseinandersetzungen – auch im gesellschaftlichen und politischen Umfeld - geprägt.

In der vorliegenden Studie wurde eine standardisierte Befragung in fünf ausgewählten deutschen Nationalparks durchgeführt, um herauszufinden, welche konkreten Maßnahmen von den Mitarbeiter*Innen der entsprechenden Verwaltungen als notwendig erachtet werden. Zudem wurde die Naturwahrnehmung in Anlehnung an die amerikanische Kulturtheorie erfasst.

Der Fragebogen umfasste vier Fallbeispiele, die einen Ausschnitt aus der täglichen Managementpraxis der Nationalparks abbilden. Jedes Fallbeispiel endete mit einer Frage zur Naturwahrnehmung der entsprechenden Fallbeispielskulisse.

Zwei der vier Fallbeispiele rufen weitestgehend einheitliche Ansichten bezüglich der Notwendigkeit von Managementmaßnahmen hervor: Entfichtungen im Zuge von Renaturierungsmaßnahmen in Hangmooren und Bachtälern werden mehrheitlich als notwendig erachtet, wohingegen die Durchführung eines prophylaktischen Kahlschlages als Waldschutzmaßnahme mehrheitlich als nicht notwendig wahrgenommen wird.

In Bezug auf die Begründung einer Kahlfläche und Management von stehendem Totholz entlang von Wegen gibt es ein sehr ausdifferenziertes Meinungsbild. Hier können keine mehrheitlichen Tendenzen festgestellt werden.

Bezüglich der Naturwahrnehmung konnte die Studie aufzeigen, dass kein statistisch nachweisbarer Zusammenhang zwischen der Naturwahrnehmung und einzelnen Abteilungen der Nationalparkverwaltungen besteht. Die Naturwahrnehmung ist sowohl zwischen den Abteilungen als auch innerhalb von Abteilungen sehr ausdifferenziert ausgeprägt. Lediglich bei 25% der Teilnehmer*Innen konnte eine eindeutige Naturwahrnehmung zugeordnet werden.

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Beendete Forschungsprojekte


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