Renaturierungsmaßnahmen in den Hangbrüchern bei Morbach

Gewässerentwicklung 2014

Aufgrund der Bedeutung der Moore des Hunsrücks in Bezug auf das Klima, den Artenschutz und den Wasserhaushalt, sind die Standortbedingungen, die Moore begünstigen, zu sichern oder wiederherzustellen, da es in der Vergangenheit immer wieder zu Störungen des Wasserhaushalts gekommen ist. Dazu wurden in Morbach zu den unterschiedlichen Eingriffen in den Wasserhaushalt der Moore gezielte Maßnahmen entwickelt und umgesetzt.

Unter anderem wurde das Wasser der Moore früher gezielt mittels Entwässerungsgräben (hangsenkrechte Gräben, Dachgräben, Fischgrät-Gräben) abgeleitet. Dieser Effekt konnte über Jahre hinweg bestehen bleiben, da sich die Gräben aufgrund ihrer Hangneigung selbst erhielten. Es kam zu einem starken Wasserentzug und nach starken Wasserabflüssen zu Erosion. Durch die Erosion bildeten sich wiederum neue Gräben, die den Abtransport von Wasser weiter unterstützten. Diesem Problem konnte man mit einem Rückbau und einem Anstau der Gräben begegnen.

Ein weiterer Faktor, der den Wasserabfluss begünstigt, sind Fahrspuren von Rückemaschinen, die regellos durch das Gebiet verlaufen und unterschiedliche Ableitungsintensitäten aufweisen. Diese konnten durch den flächenhaften Einsatz der Moorraupe beseitigt werden.

Des Weiteren sammeln auch Wegegräben und Wegedämme das Wasser und leiten es ab. Dieser Effekt wird durch jeden querenden Weg verstärkt. Diese können bei Starkregenereignissen sogar selbst zu Entwässerungsstrukturen werden und die Ableitung dadurch zusätzlich verstärken. Innerhalb des EU-Life-Projektes sollen die Wege zurückgebaut werden, um ein erneutes Füllen der Moore zu ermöglichen.

Quelle: Margaret Scholtes (2014): Renaturierungsmaßnahmen in den Hangbrüchern bei Morbach, abgerufen am 16.11.17, 11:59 von https://www.gfg-fortbildung.de/web/images/stories/gfg_pdfs_ver/R_P/GE_aktuell/2014/14_gea_oberbillig_v4_scholtes.pdf