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Beschreibung

Historische Kohlplätze können Aufschluss über die ursprüngliche, natürliche Baumarten-zusammensetzung und die Waldnutzung durch den Menschen geben. Ziel der Arbeit war, durch holzkohleanalytische und vegetationskundliche Untersuchungen, herauszufinden, was im Untersuchungsgebiet in welchen Mengenverhältnissen verkohlt wurde.
Es wurden für 68 Kohlplätze im Kniebisgebiet anthrakologische und vegetationskundliche Daten gewonnen. Insgesamt wurde die Gattung und die Stärkeklasse von 4767 Holzkohlestücken, mit einem Gesamtgewicht von 3,1 kg, bestimmt. Die Kohlplätze konnten, aufgrund ihrer Größe und ihres Erhaltungszustands, alle auf eine neuzeitliche Nutzung datiert werden.
Alle nachgewiesenen Gattungen waren von Natur aus zu erwarten. Am gesamten Probenmaterial hatte die Tanne einen Anteil von 37 %, gefolgt von der Fichte mit 35 %, der Buche mit 16 % und der Kiefer mit 10 %. Die übrigen Gattungen (Birke, Pappel, Weide und Kernobstgewächse) sind mit einem Anteil von 2 % mengenmäßig unbedeutend. Die ermittelten Verhältnisse der genutzten Baumarten entsprechen in etwa denen, die für die montane und hochmontane Höhenstufe des Nordschwarzwalds erwartet wurden.
Eine generelle Selektion auf verschiedene Baumarten oder Holzstärken konnte für das Untersuchungsgebiet nicht festgestellt werden. Die Köhler nutzten, laut den Ergebnissen, die ihnen zur Verfügung stehenden Bestände vollständig. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Teilgebieten können sowohl auf frühere anthropogene Veränderungen als auch auf natürliche Standortsunterschiede zurückgeführt werden.
Holzkohleanalytisch konnten in einem Teil des Untersuchungsgebiets Hinweise auf eine aufgelichtete, degradierte Beschaffenheit der historischen Bestockung gefunden werden. Dies zeigen die hohen Pionierholzanteile. Im Kern des Untersuchungsgebiets herrschte jedoch ein geschlossener Wald ohne Zeichen von Degradation.
Die historischen Waldbestände lassen sich überwiegend als Fichten-Tannen-Buchenwälder, im westlichen Teil des Untersuchungsgebiets mit Beteiligung von Kiefer, rekonstruieren. Östlich von Kniebis stockten Tannen-Buchen-Wälder mit geringer Fichtenbeteiligung. Die tiefen, siedlungsnahen Lagen wurden von Pioniergehölzen, wie der Kiefer und der Birke, dominiert.

Übergeordnete Objekte

Beendete Forschungsprojekte


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