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Beschreibung

Aquatische Pilze nehmen in Gewässern eine Schlüsselrolle im Nahrungsnetz ein durch die Verwertung von submersem, organischem Material und sind ubiquitär verbreitet. Mit ihren extrazellulären Enzymen können diese Pilze unter Wasser Blätter und Holz zersetzen. Der Schwerpunkt dieser polyphyletisch und traditionell nach ihrer Morphologie eingeteilten
Gruppe liegt auf den anamorphen Sporen, den Konidien. Diese sind speziell an das Wasser angepasst und charakterisieren dabei vor allem die Gruppe der Aquatischen Hyphomyceten, die besonders große und dreidimensionale Sporen bilden.

Im Nationalpark Schwarzwald wurde im Schönmünztal 2015 mit einem langfristig angelegten Quellmonitoring begonnen. Bisher waren die Aquatischen Pilze noch nicht im Quellmonitoring erfasst. In dieser Arbeit fand mithilfe der klassischen Filtertechnik eine morphologische Erstaufnahme der Aquatischen Pilze statt. Dabei konnten 192 Morphotypen dokumentiert werden.

Zudem wurden erste statistische Untersuchungen durchgeführt, die bisher keine Erklärungsmodelle für die ökologische Diversität liefern. Umfassende Bestimmungshilfen mit Zeichnungen und Fotographien konnten für folgende
Gruppen erarbeitet werden: Melanisierte, kugelförmige und kompakte, längliche, planar verzweigte, zentralverzweigte und dreidimensional verzweigte Sporen. Für die untersuchten Quellen konnten zwischen 7 und 41 Morphotypen dokumentiert werden.

Für die ökologische Fragestellung wurden verschiedene Diversitätsparameter angewendet, darunter der Shannon-Index und die Evenness. Mithilfe des Bray-Curtis-Unähnlichkeitsmaßes wurden die Quellen in einer Clusteranalyse betrachtet. Es wurde allerdings noch kein Zusammenhang zwischen der Quelldiversität und den abiotischen und biotischen Faktoren festgestellt. Trotzdem ermöglicht diese Arbeit einen ersten Einstieg in die Diversität der aquatischen Pilze in den Quellen des Schönmünztals. Aufgrund ihrer Schlüsselposition im Ökosystem und ihres großen Artenreichtums ist es naheliegend, die Aquatischen Pilzen weiter im Fokus der Wissenschaft zu halten.

Übergeordnete Objekte

Beendete Forschungsprojekte


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