Anmelden

Beschreibung

Im Rahmen einer anthrakologischen und vegetationskundlich-waldökologischen Arbeit im Nordschwarzwald wurden im Wuchsbezirk „Hornisgrinde-Murg-Schwarzwald“ 33 historische Kohlstätten entlang eines Höhenprofils (hochmontan-montan-submontan) untersucht. Es wurden die aktuellen Baumartenanteile und Waldgesellschaften im Umfeld dieser Kohlstätten erfasst und die vorgefundene Holzkohle holzanatomisch analysiert. Es sollte herausgefunden werden, was für Gehölzarten in welchen Stärken und Mengenverhältnissen an den einzelnen Kohlplätzen zur Holzkohleherstellung genutzt wurden. Daraus lassen sich Rückschlüsse über die Bestockungsverhältnisse der historischen Wälder ziehen und mögliche anthropogene Einflüsse ableiten. Dies bietet unter anderem eine Grundlage für die Bewertung einer standortspezifischen, natürlichen Baumartenzusammensetzung.
Holzkohleanalyse: Insgesamt konnten überwiegend die von Natur aus vorkommenden Haupt- und Nebenbaumarten, Tanne (38,80 %), Buche (30,26 %), Fichte (12,62 %), Kiefer (11,59 %) und Eiche (4,5 %), nachgewiesen werden, in geringen Mengen auch Pioniergehölze und Edellaubholzarten (3,23 %). Während bei den Kohlplätzen der hochmontanen Höhenstufe vor allem Tanne und Fichte genutzt wurden, konnten an den Plätzen der montanen und submontanen Höhenstufe überwiegend Buche und Tanne nachgewiesen werden. Generell zeigt sich für das Nutzungsspektrum der Kohlplätze mit sinkender Meereshöhe eine Abnahme des Fichten- und Tannenanteils und eine Zunahme des Buchenanteils. Im Allgemeinen zeigen sich die historischen Bestockungsverhältnisse der einzelnen Teilgebiete und Höhenstufen als weitestgehend natürlich. Lediglich das Nutzungsspektrum einiger Kohlplätze der montanen und submontanen Höhenstufe könnten auf vorhergehenden anthropogenen Einfluss hindeuten.
Aktuelle Vegetation: Die Baumartenzusammensetzung im Umfeld der Kohlplätze zeigt sich anthropogen sehr stark verändert. Im Vergleich mit den von Natur aus vorkommenden Haupt- und Nebenbaumarten der Standortkundlichen Regionalen Gliederung zeigt sich lediglich der Buchenanteil der submontanen Plätze sowie der Tannen- und Fichtenanteil der montanen und hochmontanen Plätze als natürlich. Die auf Grundlage der Krautschicht erfassten Waldgesellschaften entsprechen, bis auf wenige Ausnahmen, der Potentiellen Natürlichen Vegetation.

Übergeordnete Objekte

Beendete Forschungsprojekte


Adressen