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Beschreibung

"Quellen sind Stellen, an denen Grundwasser austritt. Sie sind als sogenannte Schnittstellenbiotope Übergangslebensräume zwischen Oberflächengewässer und Grundwasser und bilden gleichzeitig den Übergang und die Durchdringung von geologischem Untergrund, Boden und Atmosphäre. Es handelt sich daher immer um individuelle Biotopkomplexe. Einige Quellen führen ganzjährig Wasser, während andere zeitweise trockenfallen. Darüber hinaus werden einige Quellen von oberflächennah fließendem (Interflow-)Wasser gespeist, während andere älteres Wasser aus tieferen Bodenschichten zutage bringen. Quellen sind somit die Initialorte für die Hang- und Quellmoore („Hangbrücher“) im Hunsrück.

Je nach Ausprägung des die Quellen speisenden Interflows kann sich in den Hangbrüchern Torf aufbauen oder die Quellbiotope zeigen sich lediglich zeitweise als Nassstandorte. Die an Quellen vorkommenden Habitate weisen je nach Ausprägung der Quelle eine Vielfalt an Lebensbedingungen auf.

In einer ersten Forschungsarbeit wurden 26 Quellen im Gebiet des Nationalparks in unterschiedlicher Höhen- und Hanglage untersucht. Demnach gibt es nur noch wenige ökologisch intakte Quellen. Die im engeren Umfeld befindlichen Habitate und Populationen der quelltypischen Fauna sind sehr klein. Ein Großteil der Quellen ist degradiert und/oder durch Versauerung und erhöhte Aluminium-Gehalte belastet.

Anthropogene Eingriffe, wie bspw. Einfassungen, Verrohrung und forstliche Maßnahmen, stellen Beeinträchtigungen der Quellen und Quellbiotope innerhalb des Nationalparks dar (vgl. Modul Gebietsentwicklung).

Eventuelle Auswirkungen durch Entwicklungsmaßnahmen im Nationalpark (z. B.Buchenpflanzung in Nadelwäldern) oder natürliche Gebietsveränderung (z. B. Veränderung der Gebietsstruktur nach Kalamitäten) auf die Quellökologie, Wasserqualität und ggf. Quantität der Quellschüttung sollen wissenschaftlich untersucht werden. Weitere mögliche potenzielle Forschungsthemen im Bereich der Quellen und Quellbiotope sind der Einfluss rezenter und historischer Nutzungstypen auf das Abflussverhalten, die Hydro(geo)morphologie der Quellaustritte und die Entwicklung der Quellbiozönosen." (Nationalparkplan Hunsrück-Hochwald)

Übergeordnete Objekte

Wassergebundene Ökosysteme


Adressen

Ansprechpartner

Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland Pfalz
Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald
Abteilung 3 – Forschung, Biotop-, Wildmanagement

Brückener Straße 24
55765 Birkenfeld
Deutschland

E-Mail Poststelle@nlphh.de
Telefon 0049 (0)6782 8780-0
Fax 0049 (0)6782 8780-999