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Beschreibung

Um zu einem umfassenderen Verständnis der Quellökosysteme im Einzugsgebiet der Schönmünz im Nationalpark zu gelangen, wurde 2017 ein kontinuierliches Monitoring-Netzwerk im Park aufgebaut. Bereits 2016 wurden hydrogeologische Beprobungen an einigen ausgewählten Quellen im Einzugsgebiet der Schönmünz durchgeführt, um die hydrochemischen und mikrobiologischen Merkmale der einzelnen Quellen besser zu verstehen, sowie Gemeinsamkeiten und Unterscheidungsmerkmale der einzelnen Quellen herauszuarbeiten. Dabei wurden an Stichtagen die folgenden Parameter bestimmt: pH-Wert, Leitfähigkeit, Temperatur, Sauerstoffgehalt, Hydrogencarbonat, Hauptkationen und –anionen, Gesamtgehalt an organischem Kohlenstoff (TOC, Anteil an gelöstem organischem Kohlenstoff (DOC), gelösten Silikates, die Fluoreszenzeigenschaften, die Anzahl der gesamtcoliformen Bakterien und E. coli, sowie die Anzahl der Enterokokken.

Ein umfassendes Verständnis der Quellen kann jedoch nur auf Grundlage kontinuierlicher und langfristiger Daten erlangt werden. Hierzu wurde ein Beobachtungsnetzwerk eingerichtet, welches es ermöglicht, eine Dokumentation des aktuellen Ist-Zustands der Quellökosysteme im Nationalpark vorzunehmen. Anhand dieser Daten können künftig auch mögliche Auswirkungen veränderter Landnutzung und des ökologischen Wandels auf die Vegetation sowie Veränderungen in Folge des Klimawandels bewertet werden.

Von wissenschaftlichem Interesse ist des Weiteren ein Vergleich zwischen Bannwald und intensiv forstwirtschaftlich genutztem Wald sowie deren Auswirkungen auf die Wasserqualität und Abflussdynamik im jeweiligen Einzugsgebiet. Hierzu bietet sich eine sogenannte Paired-Catchment-Studie an, bei der an zwei Wassereinzugegebieten mit ähnlicher topographischer und geographischer Lage, aber unterschiedlicher forstwirtschaftlicher Nutzung, kontinuierlich Daten gewonnen werden.

Mit dem hundertjährigen Bannwald im Bereich Wilder See des Nationalparks ist ein Einzugsgebiet ohne forstwirtschaftliche Nutzung gegeben. Im nördlich davon gelegenen Tal des Langenbachs ist ein Einzugsgebiet gegeben, das durch die Murgschifferschaft seit vielen Jahren intensiv als Wirtschaftswald genutzt wird. Der Langenbach entspringt, wie die Schönmünz, im Gebiet des Nationalparks. Ein Monitoring und Vergleich der beiden Einzugsgebiete bietet sich an.

Ziel
Mittelfristiges Ziel ist ein umfassenderes Verständnis der Quellökosysteme im Einzugsgebiet der Schönmünz im Nationalpark sowie der Vergleich von Schönmünz und Langenbach, also Prozessschutzgebiet und wirtschaftlich genutzter Forst, hinsichtlich Wasserqualität und Abflussverhaltens.

Übergeordnete Objekte

Aktuelle Forschungsprojekte


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