Urwaldähnliche Wälder sind in den letzten Jahrhunderten aufgrund der großen Nachfrage nach Holz stark zurückgegangen. Diese Wälder beinhalten jedoch eine reiche Artenvielfalt und Biologische Diversität. Die Reduktion von Habitaten betrifft unter anderem auch die Arthropoden. Um zu erforschen, ob man durch Simulation von Absterbeprozessen die Entstehung von Merkmalen urwaldartiger Wälder beschleunigen oder unterstützen kann, wurde im Nationalpark Schwarzwald ein Reallabor eingerichtet. In einem ursprünglich bewirtschafteten Fichtenwald wurde durch das Umziehen und Ringeln von Bäumen auf sechs Flächen eine strukturelle Vielfalt hergestellt (= Wildnisflächen). Sechs weitere Flächen, auf denen kein Eingriff stattfand, dienten als Kontrollflächen (= Wirtschaftswald-flächen). In meiner Arbeit wurde der Einfluss des Managements auf die funktionelle Diversität anhand der Flugfähigkeit, der Ernährungsweise und der Körpergröße von Laufkäfern (Coleoptera: Carabidae) getestet. Ebenso wurden die Gesamtbiomasse und die mittlere individuelle Biomasse pro Falle aufgenommen und zwischen den Flächen verglichen. Der Einfluss der Umweltfaktoren der Flächen (Fichtenanteil, Anteil an Unter-wuchs und basale Grundfläche) wurde ebenfalls getestet. Es konnte kein signifikanter Einfluss des Managements auf die funktionelle Diversität dokumentiert werden. Die Wildnisflächen hatten signifikant weniger Arten und eine höhere mittlere individuelle Biomasse als die Kontrollflächen. Die Anzahl an Individuen und die Gesamtbiomasse zeigten nur geringe bzw. keine Unterschiede zwischen den Wildnis- und Wirtschaftswaldflächen auf und konnten nicht über die untersuchten Managementvariablen erklärt werden. Die Umweltfaktoren hatten keine Auswirkung auf die Laufkäferlebensgemeinschaften. Die Lebensgemeinschaften wurden nicht negativ vom Management beeinflusst. Aufgrund des umfangreichen Eingriffes auf den Wildnisflächen wären stärkere Effekte zu erwarten gewesen. Die Entwicklung der Wildnisflächen und die Auswirkung auf die Laufkäfer sollten über die nächsten Jahre und Jahrzehnte beobachtet werden. Vermutlich werden sich mit der Zeit, durch die weitere Bildung von Mikrohabitaten und die Anpassung der Lebewesen an die ökologischen Nischen, eindeutigere Unterschiede in den Laufkäferlebensgemeinschaften zwischen den Wildnis- und Wirtschaftswaldflächen entwickeln.
Nationalpark Schwarzwald
FB2 Ökologisches Monitoring, Forschung und Artenschutz
Herr Dr. Jörn Buse
joern.buse@nlp.bwl.de |
Universität Freiburg
Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen
Frau Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein
Deutschland
Bachelorarbeit
beetles
ecological
forest
Forschungsprojekt
ground
restoration
spruce
NLP Schwarzwald
Geothesaurus-Raumbezug | Länge 1 | Breite 1 | Länge 2 | Breite 2 |
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NLP Schwarzwald | 8.18° | 48.49° | 8.37° | 48.69° |
07.10.2019
07.10.2019
07.10.2019
Es gelten keine Zugriffsbeschränkungen
Deutsch
Deutsch
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