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Beschreibung

Viele Moore Mitteleuropas, darunter auch die Missen, eine Sonderform bewaldeter Moore im Schwarzwald, sind durch anthropogene Einflüsse degradiert und sollen renaturiert werden. Einer solchen Maßnahme geht eine genaue Planung voraus. Auch die Kleemüsse, eine Misse im Nationalpark Schwarzwald, soll renaturiert werden, davor sind jedoch genaue Untersuchungen zum Torf, zum Wasserhaushalt und zur Vegetation notwendig, um die Degradation abzuschätzen, die Folgen des Klimawandels für das Gebiet zu prognostizieren und potenzielle Konflikte einer Renaturierung mit anderen Schutzgütern und -funktionen darzustellen. Im Zuge dieser Arbeit wurde für ein begrenztes Untersuchungsgebiet in der Kleemüsse die Entwässerungsstruktur kartiert und dessen Abflussverhalten berechnet sowie Empfehlungen für Pegelstandorte für ein langfristiges Monitoring ausgesprochen. Außerdem wurde die Waldvegetation aufbauend auf den Ergebnissen einer LiDAR-basierten Waldstrukturtypisierung kartiert, die gesamte Vegetation in Kategorien eigeteilt sowie das Vorhandensein von Torfmoos und Moorsackung erfasst. Es wurde gezeigt, dass die Fläche sehr heterogen strukturiert ist, sowohl in der Lage und Tiefe der Gräben als auch in der Verteilung der Vegetation. Es wurde herausgearbeitet, dass im nördlichen Bereich wesentlich komplexere Abflussstrukturen vorhanden sind und dort daher der Fokus des Monitorings liegen sollte. Die Vegetation ermöglicht die Einteilung des Untersuchungsgebietes in zwei Teile: Freifläche und Hochwald, wobei die Freiflächen durch Maßnahmen zum Auerhuhnschutz geprägt sind und der Wald vor allem durch Fichten geprägt ist. Es wurde prognostiziert, dass sich die Artenzusammensetzung der Vegetation aufgrund des Klimawandels langfristig verändern wird, der Erhalt der Missen sollte jedoch aufgrund der aktuell sehr hohen Niederschläge auch in Zukunft möglich sein. Lebensraumtypische Störungszeiger wurden auf der ganzen Fläche gefunden, lebensraumfremde Arten nur am Rand. Weiterhin wurden Hinweise auf Degradation gefunden, diese konnten jedoch nur qualitativ und nicht quantitativ interpretiert werden. Es wurde außerdem ermittelt, dass der auf dem Moor stockende Wald problematisch für eine Renaturierung sein könnte. Hier soll das Monitoring in den kommenden Jahren Aufschluss geben. Das Verhältnis zwischen Auerhuhnschutz und Moorschutz wurde analysiert, wobei kein direkter Konflikt festgestellt wurde. Lediglich das Verfahren sollte überdacht werden, da es wenig pfleglich ist. Schlussendlich wurde, basierend auf den Überlegungen dieser Arbeit, eine potenzielle Handlungsempfehlung für eine Renaturierung ausgesprochen. Diese lässt allerdings viele noch zu erforschende Aspekte unberücksichtigt.

Übergeordnete Objekte

Beendete Forschungsprojekte


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