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Beschreibung

"In den letzten Jahren wurden zahlreiche Verfahren entwickelt und erprobt, die es erlauben, die wesentlichen Anforderungen (kostengünstig, störungsarm und dauerhaft einsetzbar) an ein Wildtiermonitoringsystem zu erfüllen. Eine Methode, die sich dabei zumindest für die Erfassung mittelgroßer Säuger als geeignet herausgestellt hat, ist der Einsatz von Fotofallen. Aus diesem Grund wurde ein Konzept für ein Fotofallenmonitoring im Nationalpark gemeinsam mit der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz (FAWF) entwickelt und bereits getestet. Mindestens 50 Fotofallen werden gleichmäßig im Gelände auf ca. 10.000 Hektar verteilt, um dort vorbeilaufende Tiere fotografisch zu erfassen.

Dabei sollen folgende drei Fragestellungen beantwortet werden:

1. Artennachweis vornehmlich von Waldvögeln und Säugern ab Igelgröße. Der Fokus liegt auf seltenen Arten mit weiträumigen, über die Flächen eines Nationalparks hinausgehenden Raumnutzungsmustern.

2. Trendaussagen zur Populationsentwicklung und zu Verteilungsschwerpunkten von mobilen und häufigeren Arten wie z.B. Schalenwildarten.

3. Bestandsgröße oder auch Dichteangaben bei individuell erkennbaren Arten, die ebenfalls mobil und/oder häufig sind, wie z. B. Wildkatze oder Rehwild (Böcke). Bei Arten wie dem Schwarzwild oder dem Fuchs, für die auf den Fotos kaum eine individuelle Erkennung möglich sein wird, könnte das auch gelingen, wenn sie häufig genug fotografiert werden.

Dieses Konzept wurde im Hinblick auf eine deutschlandweite Anwendung im Zuge eines BfN-Projektes in Großschutzgebieten weiterentwickelt, um die Ergebnisse weiträumig miteinander vergleichen zu können. Die Durchführung in einem dreijährigen Turnus ist dabei ausreichend. Dadurch stehen die Fotofallen zwischenzeitlich auch für andere Projekte zur Verfügung.

Während des ersten Testlaufes im Jahre 2017 wurden insgesamt 57 Fotofallen im Nationalpark in einem gleichmäßigen Raster aufgestellt.

Die Bilder des ersten Durchgangs 2017 werden derzeit mit dem Programm Wild. ID bearbeitet. In der oben genannten Zusammenarbeit mit anderen Großschutzgebieten soll ein gemeinsames Auswertungsprogramm entwickelt werden, welches für alle Gebiete zur Verfügung steht." (Nationalparkplan Hunsrück-Hochwald)

Übergeordnete Objekte

Säugetiere


Adressen

Ansprechpartner

Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland Pfalz
Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald
Abteilung 3 – Forschung, Biotop-, Wildmanagement

Brückener Straße 24
55765 Birkenfeld
Deutschland

E-Mail Poststelle@nlphh.de
Telefon 0049 (0)6782 8780-0
Fax 0049 (0)6782 8780-999