Ein Keltendorf wird digital – 3D-Scanning für die archäologischen Wissenschaften

Am Fuß des keltischen Ringwalls befindet sich das sogenannte Keltendorf, eine originalgetreue Nachbildung einer keltischen Siedlung, wie sie innerhalb des Ringwalls einst ausgesehen haben könnte. Sie umfasst verschiedenartige Gebäude, die durch die Firma Goldschmidt Archäologie & Denkmalpflege im Jahr 2015 erstmals mit einem 3D-Scanner aufgenommen wurden. Eine halboffene Scheune wurde dabei von innen und außen gescannt, während man sich bei der Scheune auf einen Scan der Außenfläche beschränkte.

Zum Einsatz kam dabei ein Scanner vom Typ FARO Focus, der in einer Sekunde bis zu einer Million Bildpunkte erfassen kann,, was ihm mit einem beweglichen Spiegel gelingt, der die Umgebung abtastet. Zusätzlich aufgenommene Fotos ermöglichen anschließend die realitätsgetreue Einfärbung der Laserdaten. Dadurch, dass das Gerät mehrfach seine Position wechselt, werden überdies Punktwolken aus verschiedenen Blickwinkeln garantiert.

Die Vorteile der 3D-Aufnahmen, die unter anderem bei dem Projekt herausgearbeitet wurden, sind vielfältig:

° Für eine Gebäudeerfassung in kürzester Zeit sind lediglich zwei Personen nötig.

° Der Scanner weist eine hohe Mobilität und Kompaktheit sowie einen hohen Aufnahmeradius und eine hohe Reichweite auf.

° Bauprojekte und virtuelle Rundgänge auf Grabungsflächen werden ermöglicht.

° Der 3D-Scanner sorgt für Kosten- und Zeitersparnis.

° Eine schnelle Aufnahme von zerstörter Architektur mit anschließender Unterstützung von Sicherungs- und Restaurationsmaßnahmenwird möglich.

(Quelle: https://www.eao-otzenhausen.de/fileadmin/user_upload/EAO/Content_Bildungszentrum_Dokumente/Archaeologentage_Band_2/AO2Aydt_T_red.pdf, abgerufen am 04.04.2018, 16:40)