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Beschreibung

"Das Projekt ENMOSA – Energiemosaik Hunsrück-Hochwald – wird für die Nationalparkregion Hunsrück-Hochwald ein dynamisches Werkzeug zur Analyse und Prognose der energetischen Nutzung der Sektoren Strom, Wärme und Transport entwickeln und bereitstellen. Ziel ist es, auf Grundlage der Energieverbrauchsdaten und Energieerzeugungssysteme ein Modell aufzubauen, aus dem Maßnahmen abgeleitet werden können, damit die Nationalparkregion langfristig die Entkarbonisierung der Energieversorgung erreicht und damit die Klimagasemissionen senkt.

Durch die Aggregation aller energetisch relevanten Daten wird Transparenz beim Energiedatenmanagement in der Region geschaffen. Der modulare Aufbau des Simulationsmodells der Region ermöglicht flexiblen Wechsel der Darstellungs- und Analyseebenen von der gesamten Nationalparkregion bis zum Einzelobjekt. Die Normalisierung des Simulationsmodells sichert die Erweiterbarkeit und schafft Schnittstellen für die Verknüpfung mit weiteren Projekte. Eine laufende Erprobung von Maßnahmen und Prognosen im Simulator ermöglicht die Identifikation von Potenzialen und Risiken. Schließlich führt die Integration aller Beteiligten zu einer nachhaltigen Weiterentwicklung der Region.

Die regionalen Strukturdaten (Katasterinformationen, Infrastruktur, statistische Angaben), Energieverbrauchsdaten der Sektoren Strom, Wärme und Transport, Angaben zu den Energieerzeugungssystemen sowie Potenzialflächen (z. B. Dachflächen für den Ausbau von Photovoltaik bzw. Solarthermie) werden zusammengestellt und in einer relationalen Datenbank abgelegt. Das dynamische Energiemodell greift auf diese Daten zu, um im Simulationskern die Energiedaten sowie die Entwicklungspotenziale zu verknüpfen, sodass die Energiebilanz, die Residuallasten sowie der Energiestrom berechnet werden können. An das Energiemodell schließt die Energiedatenanalyse an, um zum einen die energetischen Daten zu evaluieren und zu optimieren und des Weiteren die ausgewerteten Daten zu visualisieren. Die Ergebnisse der Datenanalyse werden in das Energiemodell zurückgespielt. Die Konzeptentwicklung vereint die Daten aus dem Energiemodell und der Analyse, um unterschiedliche Szenarien zu untersuchen und Entwicklungspfade zu prüfen. Auswirkungen aus der Szenarienanalyse fließen in das Energiemodell zur iterativen Optimierung des Simulators zurück. Damit lassen sich Prognosen zur Sektorkopplung entwickeln sowie Handlungsmaßnahmen ableiten.

In das Energiemodell fließen zunächst die Angaben zur Energienutzung der Haushalte, des Gewerbes und der Industrie ein. Des Weiteren werden die Erzeugungsprofile der Energieerzeugungseinheiten, insbesondere Wind, Photovoltaik und Biomasse, integriert. Schließlich werden Nutzungsprofile des Transportwesens berücksichtigt. Ergänzt wird das Modell zu Netzkapazitäten in den Sektoren Strom und Wärme. Optional werden unterschiedliche Speicherarten (Strom, Wärme, Power-to-X) in das Modell eingebunden. In dem Simulator lassen sich die Profile, die Erzeugersysteme und die Verbrauchseinheiten parametrisieren, sodass eine umfassende Szenarioanalyse möglich ist
Anhand der dargestellten Projektstruktur sowie dem Grundkonzept der Simulation lassen sich die Ziele des Projekts ENMOSA in Primär- und Sekundärziele differenzieren.

Primärziele
° Systematisierung der verfügbaren Energiedaten aus den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr,
° Schaffung eines dynamischen Simulationsmodells zur kurz-, mittel- und langfristigen Entwicklung der Region im Hinblick auf Energieeffizienz, Klimagasemissionen und energetischem Ausbau,
° Aufbau von Demonstratoren als Blaupause für weitere Regionen,
° Identifikation von Handlungsempfehlungen für alle beteiligten Gruppen (Energieversorger, Netzbetreiber, politische Entscheidungsträger, Bevölkerung).

Sekundärziele
° Sensibilisierung für eine nachhaltige energiepolitische Entwicklung der Nationalparkregion Hunsrück-Hochwald,
° Verknüpfung der Ergebnisse mit Drittprojekten (z. B. Designetz, EnergiewabenGR),
° Übertragung und Ausweitung des Modells auf weitere Regionen.

Der Nutzen der Projektergebnisse lässt sich entsprechend der einzelnen Gruppen gliedern:

° Energieversorger, Netzbetreiber (Identifikation von Hotspots und möglichen Engpässen, Planungsgrundlage für die Förderung des Umbaus der Energieversorgung)

° Politische Entscheidungsträger (Förderung der regionalen Wertschöpfung, Ausbau kommunaler Einrichtungen als Demonstratoren)

° Bevölkerung (Aktive Integration in die energetische Entwicklung der Region, Stärkung des Bewusstseins für die Eigenverantwortung in Bezug auf die Energienutzung und den Klimawandel)"

(Quelle: Professor Dr. Henrik te Heesen, abgerufen am 30.11.2017, 12:00 von https://www.umwelt-campus.de/ucb/index.php?id=enmosa)

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Adressen

Projektleitung

Hochschule Trier
Umwelt-Campus Birkenfeld
Herr Prof. Dr. Henrik te Heesen

Postfach 1380
55761 Hoppstädten-Weiersbach
Campusallee
55768 Hoppstädten-Weiersbach
Deutschland

E-Mail h.teheesen@umwelt-campus.de
Telefon 0049 (0)6782 17-1908
Fax 0049 (0)6782 17-1454
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