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Beschreibung

Die Geschichte hat die Gestalt des Nationalparks und der Region um den Nationalpark Hunsrück-Hochwald über Jahrhunderte hinweg maßgeblich geprägt. Heute ist die Landschaft des Hunsrücks eine periphere Siedlungslandschaft. Eine erfolgreiche Bewirtschaftung war früher und ist heute immer noch sehr stark von den vorherrschenden Umweltbedingungen abhängig. Daher kann es sehr interessant sein, die Vergangenheit dieser Region näher zu erforschen, da hier sehr gut erkennbar ist, wie der Mensch ständig versuchte, sich durch technische Innovationen und die verschiedenen Wirtschaftsformen an die bestehenden Bedingungen anzupassen, um zu überleben.

Die intensive Besiedlung des Hochwaldes reicht bis ins 7. Jahrhundert v. Chr. zurück. Zu den Relikten aus dieser Zeit gehören vor allem Hügelgräber und keltische Befestigungen. Grabfunde aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. belegen zudem den Wohlstand der keltischen Bevölkerung. Zu dieser Zeit wurde auf dem Dollberg bereits der Vorgänger des berühmten keltischen Ringwalls gebaut. Im 3. Jahrhundert v. Chr. umfasste der "Hunnenring" etwa 10 ha Fläche und war eines der wichtigsten Zentren des Treverer-Stammes. Dieser unterhielt, wie auch andere keltische Stämme, Kontakte bis an das Mittelmeer.
Im Jahr 58-51 v. Chr. wurde der Hunsrück-Hochwald Teil des römischen Weltreiches. Zu dieser Zeit entstanden mehrere Kleinstädte. Dieses waren insbesondere Handelsmittelpunkte und Verwaltungszentren. Gelegen an den Kreuzungspunkten der römischen Straßen, waren sie sehr gut erreichbar. Teilweise wurden von der heimischen Bevölkerung römische Einflüsse übernommen, teilweise bestehen die eigenen Traditionen der Bewohner der Region bis heute fort.

Die bis ins Mittelalter eher schwache Besiedlung des Hochwaldes besserte sich durch die klimatischen Bedingungen im Hochmittelalter wieder. Ein intensiver Getreideanbau war die Folge. Allerdings folgte auf diese Blütezeit im späten 13. und 14. Jahrhundert erneut eine Klimaverschlechterung und der Ausbruch der Pest, die eine erneute Anpassung des Menschen an seine Umwelt erforderlich machten.
Die folgende Ausbeutung der Kupfer- und Eisenlagerstätten verhalf dem Hunsrück zum Aufstieg zu einem bedeutenden Industrierevier. Für die Hochöfen und die Weiterverarbeitung des Roheisens wurde das immense Vorkommen an Holzkohle in der Region genutzt. Allerdings neigte sich auch diese Ressource zu Ende und die Konkurrenz der Steinkohle aus dem Saarland beendete auch diesen wirtschaftlichen Aufschwung wieder.

Aus diesen bekannten Ereignissen der Vergangenheit kann heutzutage viel gelernt werden, während die unbekannten noch zu erforschen sind. Viele Relikte der Vergangenheit wurden überraschenderweise vom Wald vor der Zerstörung bewahrt und gerade durch den Nationalpark Hunsrück-Hochwald wird verstärkt ein Augenmerk auf diese facettenreiche Geschichte gelegt werden. Überzeugen Sie sich selbst, beispielsweise beim Besuch einer der angebotenen Ranger-Touren des Nationalparkamtes: der Keltentour.

Quelle: Prof. Dr. Sabine Hornung, in Umweltjournal Rheinland-Pfalz, Heft 59, Juli 2016

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Adressen

Ansprechpartner

Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald
Abteilung Forschung, Biotop-, Wildtiermanagement
Herr Hans-Joachim Brusius

Brückener Straße 24
55765 Birkenfeld
Deutschland

E-Mail Hans-Joachim.Brusius@nlphh.de
Telefon 0049 (0)6782 8780-307
Fax 0049 (0)6782 8780-999
URL http://www.nationalpark-hunsrueck-hochwald.de/