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Beschreibung

Im Nationalpark Hunsrück-Hochwald gibt es insgesamt 35 Baumarten. Dabei handelt es sich bei 55 Prozent der Bäume um Laubbäume. Bei der Gründung des Großschutzgebietes wurde der Anteil der Bäume, die über 120 Jahre alt sind, auf 24 Prozent geschätzt.

Die Buche ist mit 48 Prozent die am meisten vertretene Baumart im Nationalpark, dicht gefolgt von der Fichte mit 37 Prozent. Dieses Mengenverhältnis ist das Ergebnis eines hundertjährigen Waldentwickungsprozesses, welcher sich aussagekräftig bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen lässt.

Zur Mitte des 18. Jahrhunderts waren auf dem Gebiet des Nationalparks die folgenden Baumarten zu finden: Buchenhauptbestand, Eichenhauptbestand, Hartholz-Mischung (Mischung aus Buche und Fichte), Birkenhauptbestand, Erle und Weide. Anfang des 19. Jahrhunderts wandelte sich der Eichenbestand in einen Buchenbestand um. Es wurde mit der Nadelholzpflanzung begonnen und ein Birkenhauptbestand existierte nicht mehr. Es bildeten sich Weichholzflächen, sogenannte Brücher, heraus.
Zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden auch auf den Weichholzflächen große Mengen an Nadelbäumen angepflanzt. Von der Mitte des 20. Jahrhunderts bis heute stehen auf der Nationalparkfläche überwiegend Nadelhölzer und Buchen.

Betrachtet man die Entwicklung der Baumarten der feuchten Standorten des Nationalparks getrennt von denen der mittleren Standorte, so ergibt sich folgendes Bild:
Zunächst waren in den feuchten Gebieten des Nationalparks überwiegend Weichholzbestände und Buchenbestände zu finden. Diese Bestände nahmen dann, mit der Zunahme der Nadelhölzer Anfang des 19.Jahrhunderts, kontinuierlich ab.
Auf den mittleren Standorten existierte zunächst ein Mischwald. Dieser wurde bis Anfang des 19. Jahrhunderts zunächst in Buche umgewandelt, bis dieser Buchenbestand wiederum teilweise durch Nadelhölzer ersetzt wurde. Heute findet man daher im Nationalpark überwiegend Buchen und Nadelhölzer vor.

Im Nationalpark Hunsrück-Hochwald werden sogenannte Waldumbaumaßnahmen durchgeführt. Diese haben das Ziel, die Nadelhölzer weitgehend zu verdrängen, um einen naturnahen Buchenwald zu sichern und zu erhalten. Dabei wurden im Jahr 2016 45.000 Festmeter Fichte entnommen und 163.000 neue Buchen unter alten Fichten gepflanzt. Teilweise setzt man dabei auch auf natürliche Prozesse, zum Beispiel auf den Borkenkäfereffekt.

Quelle: Ritter, Anna (2017): Die Entwicklung der Baumartenzusammensetzung im Nationalpark Hunsrück-Hochwald

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Frau Anna Ritter

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