Wildwiesen sind im Wald liegende Grünlandflächen, die zur Verbesserung des Nahrungsangebots für das Wild oder zur Jagd angelegt werden. Auf den Wildwiesen im Nationalpark Schwarzwald wurden in den Sommern 2016 und 2017 auf insgesamt 32 Flächen Vegetationsaufnahmen durchgeführt. Untersucht wurde innerhalb vorliegender Arbeit auf 21 dieser Wiesen (1) ob sich diese im Wald angelegten Wiesen in das bestehende pflanzensoziologische System einordnen lassen, (2) wie sich die Artenzusammensetzung im Bezug zu verschiedenen Standortparametern verändert und (3) inwieweit die Wiesen zum Erhalt der Diversität des Nationalparks beitragen. Bei der Auswahl der Aufnahmeflächen wurde eine Gleichverteilung der Wiesen über vordefinierte Höhenstufen und Größenklassen angestrebt. Die Vegetationsaufnahme selbst erfolgte einmalig auf je drei Plots pro Wiese mit einem 1 m² großen Frequenzrahmen. Sowohl durch die Auswertung mit Hilfe pflanzensoziologischer Tabellen, als auch durch statische Auswertung mittels Cluster-Analyse konnten die Wildwiesen in die zwei Klassen Nardo-Callunetea und Molinio-Arrhenatheretea eingeordnet werden. Näher bestimmt werden konnten die Verbände Violion caninae, Juncion squarrosi und Calthion palustris. Bis auf Assoziationsebene wurde nur Epilobio-Juncetum effusi charakterisiert. Die getroffene Einteilung lässt sich gut mit den aus der Artenzusammensetzung berechneten Zeigerwerten in Einklang bringen. Zu der Biotoptypen Einteilung der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg passen die Gesellschaften dagegen nicht. Unterschiede in der Methodik und dem Zweck der Beurteilung könnten hierfür verantwortlich sein. Ein Zusammenhang zwischen der Höhenlage bzw. der Größe einer Wiese und deren Artenzusammensetzung konnte nicht ermittelt werden. Die ursprünglich nicht näher betrachteten Parameter Exposition und Hanglage scheinen dagegen einen Einfluss zu haben, der aufgrund der Datenlage nur näherungsweise untersucht werden konnte. Es werden jedoch Unterschiede zwischen Nord- und Südexposition sowie zwischen Hanglagen und Hochebene bzw. Rückenlage angenommen. Diese sollten mit einer entsprechenden Datengrundlage noch einmal verifiziert werden. Für weitere Untersuchungen ebenfalls interessant könnten kleinräumigere Faktoren wie die Bodentiefe, Störungsintensität oder die tatsächliche Niederschlagsverteilung sein. Der überwiegend von Wald geprägte Nationalpark Schwarzwald wird durch die typische Offenlandflora der Wildwiesen bereichert. Hier finden sich auf weniger als 0,1 % der Gesamtfläche rund ein Viertel der im Gebiet nachgewiesenen Arten. Darunter befinden sich auch auf der Roten Liste von Baden-Württemberg stehende Arten wie Dianthus deltoides, Juncus squarrosus, Meum athamanticum und Viola palustris. Insbesondere zwei Wiesen bei Allerheiligen (Wiese 4 und 6) sowie eine Wiese in der Entwicklungszone des Parks (Wiese 73) sollten in ihrem Artenreichtum erhalten werden..
Nationalpark Schwarzwald
FB2 Ökologisches Monitoring, Forschung und Artenschutz
Frau Dr. Stefanie Gärtner
Stefanie.Gaertner@nlp.bwl.de |
Universität Freiburg
Professur für Standorts- und Vegetationskunde
Herr Prof. Dr. Albert Reif
Deutschland
Diversität
Forschungsprojekt
Mahd
Masterarbeit
Mulchen
Offenland
Vegetation
Vegetationszusammensetzung
Wildwiese
NLP Schwarzwald
Geothesaurus-Raumbezug | Länge 1 | Breite 1 | Länge 2 | Breite 2 |
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NLP Schwarzwald | 8.18° | 48.49° | 8.37° | 48.69° |
09.10.2019
09.10.2019
09.10.2019
Es gelten keine Zugriffsbeschränkungen
Deutsch
Deutsch
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