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Beschreibung

Die (Hang-)Moore des Nationalparks Hunsrück-Hochwald stellen eine Besonderheit für die Region dar und sind unverzichtbar als Lebensraum und Wasserspeicher. Besonders letztere Funktion sorgt dafür, dass Wasser in Trockenphasen länger gespeichert werden kann und dass bei starken Niederschlägen Hochwassern vorgebeugt werden kann.

Allerdings wurde die Speicherfunktion der Moore in der Vergangenheit als nachteilig angesehen, da aufgrund der Nässe keine Forstwirtschaft auf den Moorflächen betrieben werden konnte. Infolgedessen wurden die Moore mithilfe von Entwässerungsgräben entwässert, um auf den Standorten Fichten anbauen zu können. So entstand im Nationalpark ein Entwässerungsnetz, das insgesamt eine Länge von über 100 km aufweist. Dabei begünstigen die Entwässerungsgräben eine schnelle Ableitung des Oberflächenwassers und verhindern eine Ansammlung des Wassers im Boden.

Seit 2015 wird neben einer bodenkundlichen Kartierung der Moore ein Abflussmonitoring durchgeführt. Dabei kann mithilfe von 90 diskontinuierliche Messstellen und 15 Dauerpegeln ein Einblick in die Abflussprozesse gewonnen werden.
Das Abflussmonitoring liefert auch wichtige Erkenntnisse darüber, welche Gräben besonders hohe Abflüsse aufweisen und folglich bei den Renaturierungsmaßnahmen, die eine Verschließung der Gräben vorsehen, bevorzugt bearbeitet werden sollten. Sind die Renaturierungsmaßnahmen erfolgt, so kann deren Wirksamkeit ebenfalls durch kontinuierliche Messungen überprüft werden.

(Quelle: Julian Zemke, Dieter König, Michael Tempel: Abflussmonitoring auf Moorstandorten im Nationalpark Hunsrück-Hochwald, in Umweltjournal Rheinland-Pfalz, Heft 59, Juli 2016)

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