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Beschreibung

Im Nationalpark Schwarzwald wurden 22 Quellen nach einem standardisierten Verfahren morphologisch kartiert und zoologisch untersucht. Auswahlkriterium war der Vergleich von Lebensräumen, für die eine mittelfristige Stabilität zu erwarten ist, mit solchen, in denen mit Änderungen der Lebensbedingungen zu rechnen ist. Zusätzlich fanden limnofaunistische Untersuchungen an verschiedenen Stillgewässern sowie an der Schönmünz (Zwickgabel) und am Tobelbach (Herrenwies) statt. Sieben Quellen wurden für eine faunistische Erfassung mit Hilfe von Emergenzfallen ausgewählt. Die Fallen wurden Ende April 2015 an den Stellen 801-804 installiert, Ende April 2016 an die Stellen 812, 816 (zwei Fallen) und 822 umgesetzt, die Betreuung und regelmäßige Leerung wird durch Mitarbeiter des Nationalparks durchgeführt. Die taxonomische Vorsortierung des Fallenmaterials 2015 erfolgte in einem eigenen Projekt durch Dr. Sofia Wiedenbrug und Dr. Susanne Michiels. Im Rahmen des hier vorgestellten Projekts wurde diese Sortierungsarbeit betreut, das ausgesuchte Material an Spezialisten weitervermittelt und die Feinsortierung der Käfer und Milben aus den Fallen durchgeführt. Weiterhin wurden Benthosproben aus allen Untersuchungsstellen semiquantitativ bearbeitet und das aussortierte Material an Spezialisten weitergeleitet. Die Wassermilben aus allen Benthosproben wurden taxonomisch bearbeitet.
Vorliegender Bericht beschreibt die Untersuchungsstellen und präsentiert die bis Herbst 2016 erarbeiteten Ergebnisse. Die Bedeutung der Resultate wird diskutiert, offene Fragen werden angesprochen, die augenblickliche Verteilung der zoologischen Proben an Spezialisten wird dokumentiert.
Im Rahmen der Untersuchung gelang der deutsche Erstnachweis der Muschelkrebsart Candona studeri. Baden-württembergische Erstfunde sind die Hornmilben Eupelops strenzkei, Liebstadia longior, Metabelba propexa, Mucronothrus nasalis und Nanhermannia sellnicki und die Wassermilben Arrenurus spatiosus (zugleich weltweit erstmaliger Fund von Exemplaren weiblichen Geschlechts), Atractides macrolaminatus und Lebertia fontana. Sechzig Jahre nach ihrer Erstbeschreibung gelang der Wiederfund der seltenen, im Schwarzwald endemischen Wassermilbe Atractides circumcinctus. Erstmals im Schwarzwald wurden die Grundwasserarten Bythiospeum sp. (Brunnenschnecken) und Niphargus laisi (Flohkrebse) nachgewiesen.

Übergeordnete Objekte

Beendete Forschungsprojekte


Adressen