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Beschreibung

Offene Grünlandflächen sind seit dem Höchststand von 1950 stetig dabei, weniger zu werden (Schreiber et al., 2009). Die natürliche Ausbreitung von Gehölzen, bei Nutzungsaufgabe, nimmt zu (Murmann-Kristen et al., 2008) und eine intensivere Bewirtschaftung von immer mehr Wiesenflächen trägt zusätzlich zu einem Rückgang der Artendiversiät auf offenen Grünlandflächen bei. Extensive Graslandwirtschaft gewinnt daher weiter an Bedeutung, aber auch adäquate Pflegemaßnahmen tragen zu einem Gelingen der Arterhaltung auf unserenWiesen bei. Offene und artenreiche Grünlandflächen spielen eine große Rolle bzgl. des Erholungswerts von Urlaubs- und Naherholungsgebieten. Unter diesem Blickpunkt ist auch die Erhaltung von Offenland im Nationalpark Schwarzwald von großem Interesse.
Angepasste Pflegemaßnahmen und die Entwicklung eines pädagogisch nachhaltigen Konzepts sollen ihren Beitrag dazu leisten. Hierfür wurden drei Wiesen innerhalb der ausgewiesenen Erlebniszonen des Nationalpark Schwarzwald vegetationsökologisch untersucht und kartiert. Mithilfe der subplot-Frequenzmethode (Carlsson et al., 2005) wurde die, zuvor in Nutzungstypen und Intensitätsstufen eingeteilte, Vegetation der Wiesen aufgenommen und statistisch ausgewertet. Die Datenauswertung ergab signifikante Unterschiede bzgl. der Artenzahl und Evenness der drei Wiesen. Intensiv genutzte Wiesen hatten eine geringere Artendiversität, als extensiv genutzte. Außerdem gab es signifikante Unterschiede bzgl. der Artenzahl auf den unterschiedlichen Nutzungstypen. Je höher die Nutzungsintensität
des jeweiligen Nutzungstyps war, desto niedriger war dessen Artenreichtum. Zusätzlich konnten 4 Pflanzenarten bestimmt werden, welche auf der Vorwarnliste der Roten Liste Breunig und Demuth (1999) stehen oder als gefährdet eingestuft wurden. Es handelt sich um Juncus filiformis (Vorwarnliste), Ranunculus pol. nemerosus (Vorwarnliste), Viola palustris (Vorwarnliste), sowie Myosotis ramosissima (coll.hispida) (3 = gefährdet). Anhand dieser Ergebnisse wurden entsprechende Pflegemaßnahmen für die Wiesen innerhalb der ausgewiesenen Erlebniszonen abgeleitet um die dortige Artenvielfalt zu erhalten. Das daraus entwickelte pädagogische Konzept verfolgt den „Leave no trace “- Ansatz und hat zum Ziel offenlandtypische Vegetation zu erhalten und Besucher des Nationalparks zu sensibilisieren, achtsam und nachhaltig mit der Natur umzugehen.

Übergeordnete Objekte

Beendete Forschungsprojekte


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