Anmelden

Beschreibung

Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Entwicklung einer Methode zur Kombination von Fernerkundungsdaten und Vegetationsaufnahmen auf einem Schwingrasen. Das Untersuchungsgebiet war der Buhlbachsee, ein Karsee im Nationalpark Schwarzwald (NLP), Baden-Württemberg. Schwingrasen gehören zum geschützten Lebensraumtyp (LRT) 7140 der „Übergangs und Schwingrasenmoore“ (LUBW 2013).

Zunächst wurde ein Auswahlschlüssel aufgrund von Farbe und Beschaffenheit des Luftbildes erstellt. Das Luftbild hatte eine Genauigkeit von 2 cm. Dazu wurden Vegetationskategorien gebildet (Bäume, Moos, Heide, Carex und Wasservegetation). Diese wurden im Anschluss in 25 Straten unterteilt. Mit diesem Auswahlschlüssel wurden thematische Karten erstellt, die eine Vorauswahl der Vegetationserfassung ermöglichten. Auf zehn priorisierten Flächen wurden 59 Vegetationsaufnahmen mittels der Londo-Skala aufgenommen. Die zehn priorisierten Flächen lagen vor allem am Rand des Schwingrasens, sodass ein Großteil der empfindlichen Vegetation nicht betreten werden musste. Die Aufnahmeflächen wurden sowohl nach Vegetationskategorien, als auch nach Farben stratifiziert. Mittels einer NMDS (nicht-metrischen multidimensionalen Skalierung) wurde eine Ordination erstellt. Die Analyse wurde durch eine MRPP (multi response permutation procedure) ergänzt.

Im September 2019 wurden 35 Pflanzenarten aufgenommen, davon sind 19 Gefäßpflanzen sowie 15 Laub- und Torfmoose. Eine Bärlapp-Art wurde gefunden. Von allen Arten sind 15 Arten „besonders geschützt“. Die Schwingrasenvegetation des Buhlbachsees ist in einem guten Zustand.

Die Artzusammensetzung ließ keine Strukturierung erkennen. Nur Carex rostrata, Lycopodiella inundata und Polytrichum spp. sind bei einer Deckung von über ca. 50 % nachweisbar. Einzelne Vegetationskategorien konnten mittels der NMDS und der Luftbildinterpretation differenziert werden.

Der Zustand des Schwingrasens kann in Zukunft anhand der erkennbaren Vegetationskategorien Bäume, Heide und Wasservegetation, als auch der Schlenken und dem Vorkommen von Polytrichum spp. ermittelt werden. Für eine Zusammenfassung der Farbstraten muss der Schwingrasen wieder betreten werden. Jedoch sollten im Vorhinein die vorhandenen Trittspuren untersucht werden. Ist bekannt, in welchem Zeitraum sich diese erholen, eignet sich die Methode der vorausgewählten und stratifizierte Flächen.

Übergeordnete Objekte

Beendete Forschungsprojekte


Adressen