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Beschreibung

Die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft, bei gleichzeitigem Rückgang der traditionellen Viehhaltung und Grünlandbewirtschaftung, führt weltweit zur Degradation von Lebensräumen und damit zum Verlust der Artenvielfalt. Arten, die an offene Landschaften gebunden sind, insbesondere auch Insekten, sind stark vom Wandel der Landwirtschaft betroffen. Die sich immer weiter zuspitzende Bedrohung der Biodiversität durch veränderte Landnutzungsformen wurde in den letzten Jahren in vielen Regionen erkannt und durch Förderung der extensiven Landwirtschaft zu entschärfen versucht.

Im Biosphärengebiet Schwarzwald besteht eine jahrzehntelange Weidetradition mit Rindern. Die alten Allmendweiden werden aber auch zunehmend mit Ziegen bewirtschaftet. Die Kombination beider Weidegänger gilt für die Offenhaltung der Flächen als besonders effektiv. Über den Einfluss des Weidesystems - insbesondere dieser Kombinationsweiden - auf die Artenvielfalt der Flächen ist im Biosphärengebiet Schwarzwald bisher sehr wenig bekannt.

Die Dungkäferfauna gilt als eine der zentralen funktionellen Gruppen in beweideten Ökosystemen. Außerdem sind Dungkäfer gut geeignete Indikatorarten für den ökologischen Zustand von Lebensräumen. Deshalb wurden im Zeitraum vom 11.08.2020 bis 07.11.2020 insgesamt 7845 Individuen aus mindestens 27 koprophagen Käferarten in vier Untersuchungsgebieten im Biosphärengebiet Schwarzwald gesammelt. In jedem Untersuchungsgebiet wurden reine Rinder- und Ziegenweiden und Kombinationsweiden beprobt.

Die Untersuchungsflächen waren bezüglich anderer Umweltfaktoren, wie Klima, Boden und Hangexposition sehr ähnlich. Für eine abschließende Aussage zum Einfluss des Weidesystems auf die Artenvielfalt und Zusammensetzung der Dungkäferfauna im Biosphärengebiet Schwarzwald sind weitere Untersuchungen mit zusätzlichen Untersuchungsgebieten und einer höheren Beprobungsintensität notwendig.

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