Anmelden

Beschreibung

Die vorliegende Arbeit präsentiert allen voran die Ergebnisse der Vegetationsaufnahme des zweiten Jahres einer Dauerbeobachtung der Flachen „Hilseneck“ und „Zollstock“ im Nationalpark Schwarzwald. Sie will dazu beitragen eine Lücke in der bisherigen Grinden-Forschung zu schließen: Die genaue Kenntnis der Genese der floristischen Zusammensetzung der Grindenvegetation. Des Weiteren sollen Hinweise für die Umsetzung der vom Nationalpark Schwarzwald geplanten „Grindenbanderweiterung“geliefert werden. Dafür wurde auf den dauerhaft markierten Probeflachen zuerst alle Arten (Gefässpflanzen und Moose) bestimmt und anschließend unter Zuhilfenahme der LONDO-Skala die Deckungsgrade der einzelnen Arten geschätzt. Es wurde anschließend eine explorative Datenanalyse durchgeführt und die Anzahl der vorkommenden Arten, die Verteilung der Arten, der Artenreichtum pro Plot und die vorkommenden Deckungsklassen und deren Häufigkeit ermittelt. Durch die Berechnung der mittleren gewichteten Zeigerwerte nach ELLENBERG konnte eine Einschätzung der Standortbedingungen vorgenommen werden. Zusätzlich ist mittels dieser eine Bezifferung der Veränderungen möglich. Die Vegetationsaufnahme ergab die Zahl von 78 verschiedenen Pflanzenarten (46 Gefäßpflanzenarten und 32 Moosarten), die Artenzahl pro Plot bewegte sich auf der Fläche Hilseneck im Bereich 2–23, auf der Fläche Zollstock zwischen 8 und 21. Die Standortsbedingungen lassen sich laut der zugeordneten mittleren, gewichteten Zeigerwerten auf der Fläche Zollstock als gut durchfeuchtete, aber nicht nasse, stark saure Boden mit schlechter Stickstoffversorgung und auf der Fläche Hilseneck als mittelfeuchte, eher saure Boden mit schlechter bis mittelmäßiger Stickstoffversorgung beschreiben. Bei einem Vergleich der Daten aus 2016 mit denen der Erstaufnahme aus 2015 konnten keine grundsätzlichen Unterschiede zwischen beiden Zeitpunkten festgestellt werden. Für die Flache Hilseneck zeichneten sich jedoch leichte Tendenzen einer Veränderung ab: Für 3 von 4 Faktoren änderten sich die mittleren, gewichteten Zeigerwerte um > 0,2 Einheiten. Jeweils in Richtung der ermittelten Werte der Flache Zollstock. Insgesamt betrachtet ergab sich jedoch das Bild eines Kahlschlags mit ersten Andeutungen einer Schlagflurgesellschaft. Dafür spricht vor Allem die Artenzusammensetzung mit z. B. Rubus idaeus, Rubus fruticosus, Senecio ovatus und Sambucus nigra und Epilobium montanum. Eine Entwicklung zur Vorwald-Gesellschaft (mit Sorbus aucuparia und Picea abies) kann durch die eine möglichst bald einsetzende Beweidung unterbrochen werden.

Übergeordnete Objekte

Beendete Forschungsprojekte


Adressen